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Wer bist du, dass du sprichst?


Ein Dokumentarfilm von Maria Binder und Verena Franke

Fünf Frauen und Transsexuelle aus Istanbul erzählen von sexueller Foltererfahrung durch den Staat, von Trauma-Verarbeitung und von ihrem Kampf um gesellschaftliche Veränderung.

Sie sind zwischen 30 und 56 Jahre alt. Sie haben öffentlich über die ihnen widerfahrene Folter gesprochen. Einige der Frauen werden deswegen in einem bis heute dauernden Verfahren gerichtlich verfolgt. Die Anklage lautet: Beleidigung des türkischen Staates.

Im Mittelpunkt des Films steht der Umgang mit dem Erlebten und nicht das erlittene Gewaltverbrechen.

Es geht um die Fragen:

Wie wirkt sich das Erfahrene im alltäglichen Leben der Frauen aus?
Wie begegnen sie ihrer Angst vor Ablehnung durch Familie und Gesellschaft?
Wie transportieren sich die Erfahrung und die Verarbeitung von Gewalt in die nächste Generation?

Der Film handelt von Frauen, die ihren Weg suchen zwischen selbstbestimmten, emanzipierten Leben und traditionellen, patriarchalen Wirklichkeiten. Er zeigt die Schnittmenge von staatlicher Gewalt und gesellschaftlicher Konstruktion von sozialem Geschlecht.

Deutschland 2006, 64 min
OF: Türkisch mit deutschem Voice-over
Buch und Regie: Maria Binder, Verena Franke
Kamera: Maria Binder, Verena Franke
Schnitt: Silvia Beck
Online-Schnitt: Heike Hoffmann

Assistenz: Almut Wetzstein; Übersetzung: Veronika Hartmann, Tülin Duman, Almut Wetzstein, Ilknur Igan, Fatma Ölmez, Koray Yilmaz-Güney, Oliver Kontny; Englische Untertitelung: Oliver Kontny; SprecherInnen: Ilka Teichmüller, Arno Zicknick; Titelgraphik: Frauke Edda Groner; Ton-Support: Detlef Fluch; Tonmischung: Theo Schulte; Farbkorrektur: Stefan Engelkamp